Rückwärtsgerichtete Autositze für Kinder ab 0 Monaten bieten entscheidende Vorteile
Spätestens ab der Geburt gilt: Baby an Bord! Doch mit einem lustigen Sticker am Fahrzeugheck ist es nicht getan, denn der Nachwuchs soll komfortabel und vor allem sicher reisen. Gut aufgehoben sind die Sprösslinge in einem Reboarder-Kindersitz. Damit sind rückwärtsgerichtete Autositze gemeint, mit welchen die Kleinen gegen die Fahrtrichtung reisen. Je nach Ausführung sind die Reboarder-Kinderautositze bereits für Säuglinge ab null Monaten geeignet oder für die Zeit nach der Babyschale. In unserem Ratgeberbeitrag stellen wir die verschiedenen Modelle vor und geben Eltern Hinweise, worauf sie beim Kauf achten sollten.
Im Unterschied zu klassischen vorwärtsgerichteten Kindersitzen bieten Reboarder einen hohen passiven Schutz bei einem Unfall mit Frontal- oder Seitenaufprall sowie bei stärkeren Bremsmanövern. Entsprechende Tests mit Dummys belegen zweifelsfrei, dass die empfindliche Halswirbelsäule und die noch schwache Nackenmuskulatur des Kindes erheblich weniger belastet werden. Beim abrupten Abbremsen ist insbesondere der Kopf des Kleinkinds gefährdet. In Vorwärtsfahrt schnellt er ruckartig nach vorne, was zu lebensbedrohlichen Verletzungen führen kann. Anders beim Reboarder-Kindersitz: Das System sorgt dafür, dass Körper und Kopf in den Sitz gedrückt und dank der integrierten Protektoren sanft abgefangen werden.
Ø Gesetzlich vorgeschrieben: Beim Transport von Kleinkindern bis zu einem Körpergewicht von neun Kilogramm gilt die Pflicht zum Rückwärtsfahren (nach
UN ECE Reg. 44) im Auto. Darüber hinaus greift die Vorschrift nach aktueller
i-Size-Norm (UN ECE Reg. 129), dass Kinder bis zu einem Alter von 15 Monaten grundsätzlich rückwärtsgerichtet transportiert werden müssen.
Worin unterscheiden sich Reboarder-Kindersitze?
Wer heute für den Nachwuchs einen Reboarder anschaffen möchte, hat eine große Auswahl an verschiedenen Modellen. Diese unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Art der Befestigung im Auto, aufgrund ihrer Einbaurichtung sowie durch Passform und Ausstattung. Hier ein Überblick:
Befestigung mit oder ohne Isofix
Reboarder-Kinderautositze können ebenso wie vorwärtsgerichtete Sitze mit dem 3-Punkt-Gurt des Autos auf der Rücksitzbank oder dem Beifahrersitz befestigt werden. Während bei Standardsitzen der Gurt oft über die Rückenlehne des Kindersitzes verläuft, bieten Premium-Modelle hierfür entsprechende Durchzüge. Komfortabler erfolgt die Befestigung über das standardisierte
Isofix-System, das werksseitig in die Rücksitzbank des Fahrzeugs eingebaut wird. Die Metallbügel befinden sich zwischen Sitzfläche und Rückenlehne und sind fest mit der Karosserie verankert. Sie nehmen die ausfahrbaren Rasterarme in der Basis des Isofix-Reboarders auf und stellen so eine feste Verbindung mit der Sitzbank her. Zusätzlich benötigen Reboarder-Kindersitze noch einen dritten Befestigungspunkt. Dieser wird entweder über einen Haltegurt, dem sogenannten Top-Tether, an der oberen Rückenlehne realisiert oder über einen höhenverstellbaren Standfuß, der als Stütze in den Pkw-Fußraum gestellt wird.
Sitzbasis in Standardausführung, umsetzbar oder drehbar
Ebenso ist die Sitzbasis in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich: Neben dem integrierten Isofix-System kann der rückwärtsgerichtete Autositz alternativ mit einem System zum einfachen Umsetzen ausgestattet sein. Darüber hinaus bieten einige Modelle die Möglichkeit, den Sitz um
360 Grad zu drehen. Durch den Reboarder 360° wird nicht nur das Ein- und Aussteigen des Kindes zu beiden Seiten ermöglicht, der Sitz lässt sich zudem ohne große Umbaumaßnahmen fürs Vorwärtsfahren ausrichten.
Passform und Komfort-Ausstattung
Damit das Kind bequem sitzt, sind Reboarder-Kindersitze in unterschiedlicher Breite und Sitztiefe erhältlich. Ebenso verfügen sie über hohe oder kurze Rückenlehnen. Manuell oder automatisch einstellbare Kopfstützen mit seitlichen Polstern bieten eine optimale Stütze für den empfindlichen Kopf- und Nackenbereich. Einige Modelle ermöglichen zudem, statt einer aufrechten Sitzposition auch verschiedene Ruhepositionen einzustellen, sodass der Nachwuchs während der Autofahrt entspannt schlafen kann. Zusätzlich lassen sich Sitzkomfort und Größe individuell durch herausnehmbare Polster anpassen. Ein speziell auf den jeweiligen Reboarder-Kindersitz abgestimmtes und Mehrpunkt-Gurtsystem sorgt dafür, dass die Zwerge sicher in ihren Autositzen gehalten werden.